Generalversammlung 2013 - Qualität des Orchesters weiter heben
HERBOLZHEIM. Die Stadtmusik hat ein ereignisreiches Jahr hinter sich und auch 2013 einiges vor. Die Vorsitzende Ute Hermann-Glöckle hob bei der Jahreshauptversammlung am Samstag das Lichterfest und Stadtmusiktreffen sowie das Jahreskonzert hervor.
Das Stadtmusiktreffen sei eine perfekte Außendarstellung und das Jahreskonzert auch ein Beispiel für die hervorragende Kooperation mit dem Grundschulchor gewesen, so Hermann-Glöckle. Die musikalischen Höhepunkte 2013 werden laut Auskunft der Vorsitzenden wieder Kirchenkonzert, Open Air mit Gästen und Jahreskonzert sein. Das Ganze steht unter dem Motto 20 Jahre Stadtmusikdirektor Wolfgang Peter.
Beim Nachwuchs sei man dabei, ein Vorstufenorchester aufzubauen. Angesichts des Nachwuchses sei sie zuversichtlich, dass die Stadtmusik die Durststrecke in Sachen Orchesterstärke bald hinter sich habe, so die Vorsitzende und Vize-Dirigentin. Schriftführerin Silke Jäger berichtete von 72 Aktiven, 90 Mitgliedern und 18 Auftritten. Vize Thomas Arnold nannte die Vorsitzende die treibende Kraft beim vielgestaltigen Engagement der Stadtmusik.
Jugendwartin Lisa Holub berichtete von inzwischen 28 Zöglingen, die Tendenz sei steigend. In der Jugendausbildung verfolge die Stadtmusik ein neues Konzept: Nachdem sie zuvor unter der Leitung der Musikschule Frieß gelaufen sei, führe das Orchester die Jugendausbildung nun wieder in eigener Regie. Auch die Jugendkapelle sei nun ein rein Herbolzheimer Projekt, da kaum noch Musikernachwuchs aus Wagenstadt komme.
Stadtmusikdirektor Peter begann seine Ausführungen mit der gerade beendeten Fasnacht und der Teilnahme der Stadtmusik zusammen mit der Karnevalsgesellschaft beim Rosenmontagsumzug in Mainz. Es sei eine außerordentliche Leistung, über zweieinhalb Stunden Umzug mit nur kurzen Unterbrechungen Marschmusik zu spielen. Auch Peter sprach die musikalischen Höhepunkte 2012 an, Stadtmusiktreffen und Lichterfest sowie Jahreskonzert. Der Dirigent forderte mehr Workshops, um die Qualität des Orchesters weiter zu heben. Zum Nachwuchs merkte er an, eine Bläserwerbung in der Realschule werde gerade vorbereitet.
Kassenwart Patrick Meyer verzeichnete ein Minus von rund 3700 Euro. Allein die Berlinfahrt des Orchesters habe rund 11 000 Euro gekostet, wovon etwa 5 300 Euro von der Stadtmusik gezahlt wurden. Angesichts der 2000 Euro für den Küchenausbau im vergangenen Jahr und noch nötigen 6000 Euro für denselben Zweck stellte er in Frage, ob so teure Jahresausflüge sein müssen. Präsident und Bürgermeister Ernst Schilling meinte dazu, dass man sich für die Kameradschaftspflege auch etwas leisten dürfe.
Schilling nannte das zurückliegende Musikjahr grandios. Die Stadtmusik habe vieles umsetzen können, was sie sich vorgenommen habe. Das Stadtmusiktreffen habe auch die Art und Weise gezeigt, wie die Orchester in der Region miteinander umgehen, so Schilling. Als Vorsitzender des Fördervereins sprach Schilling auch von dessen Leistungen und Zielen. 2012 hat der Förderverein rund 3000 Euro gesammelt, meist über Mitgliedsbeiträge, und drei Instrumente angeschafft. Ein Zögling aus finanziell schwachem Elternhaus wird auch weiterhin mit 300 Euro für seine Ausbildung gefördert. Im laufenden Jahr stehen neue T-Shirts für die Jugend auf der Agenda und eine Begabtenförderung soll aufgebaut werden. Sie soll Zöglinge, die bereits das bronzene Leistungsabzeichen haben, motivieren, auch das silberne anzustreben, damit die musikalische Qualität des Orchesters steigt. Dirigent Peter hatte zuvor bereits darauf hingewiesen, dass die professionellen Ausbilder nicht nur für die Zöglinge da sind, sondern auch die Orchestermitglieder diese zur Fortbildung nutzen sollten.
Zur Jahresbilanz gehörten auch Ständchen an Geburtstagen und Hochzeiten. Der Ehrenvorsitzende Eberhard Rees wandte sich dazu an die älteren Mitglieder der Stadtmusik. Diese sollten Verständnis haben, wenn einmal keine Abordnung der Stadtmusik zu einem Geburtstagsständchen oder zum Totengeleit zur Verfügung stehe. Heute sei es nicht mehr so einfach wie früher, vom Arbeitgeber zu solchen Anlässen freizubekommen, sagte Rees.
Geehrt wurden Lisa Holub für 15 Jahre in der Stadtmusik sowie Steffen Gaiser und Isabell Herbstritt für zehn Jahre.
Artikel aus der Badischen Zeitung vom 19. Februar 2013 von Michael Haberer