Jubiläum 2017: Zum Jubiläumsfest am Grünesee erklingt viel edle Blasmusik
HERBOLZHEIM. Die Stadtmusik ist 170 Jahre alt. Deshalb wurde am Wochenende ein großes Fest gefeiert. Eine ganze Reihe von Orchestern aus der Region waren gekommen, um dieses Jubiläum zusammen mit den Herbolzheimer Blasmusikern am Grünesee zu begehen. Höhepunkt der Veranstaltung war der Konzertabend am Samstag, als neben dem Herbolzheimer Orchester auch die Gäste aus Emmendingen, Kenzingen und Endingen aufspielten, um über sechs Stunden dem zahlreichen Publikum zu zeigen, welche Qualität die Musikvereine in der Region erreicht haben.
Die Liebe für "veredelte Musik" und die Ausbildung der Musikfähigkeit zu erreichen, sei der erste Grund, festgehalten in Paragrafen, gewesen, warum die Stadtmusik am 1. Januar 1847 gegründet worden ist, sagte Bürgermeister und Stadtmusikpräsident Ernst Schilling zur Eröffnung des Festaktes. Seit der Gründung habe die Stadtmusik mit großem Idealismus und Engagement zum kulturellen Leben der Stadt und deren befreundeten Städten beigetragen, so Schilling. Unterhaltung auf hohem Niveau biete sie.
Die Stadtmusik sei auch Teil der Städtepartnerschaft. Im Herbst werde es erstmals ein Jugendcamp der Jugendkapellen von Herbolzheim und Sisteron mit anschließendem Konzert geben, kündigte Schilling an.
Er überreichte dem Dirigenten Bastian Lohnert und dem Vorsitzenden Thomas Arnold die Conradin-Kreuzer-Tafel und Stadtmedaillen. Diese Tafel bekamen Präsident und Vorsitzender Anfang Juli beim Landesmusikfestival in Horb vom Kultusstaatssekretär Volker Schebesta überreicht. Diese Auszeichnung, die Ministerpräsident Erwin Teufel ins Leben gerufen hat, bekommen Vereine der Amateurmusik, die seit mehr als 150 Jahre bestehen. Die Aktiven in der Amateurmusik nähmen eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe wahr, zitierte Schilling des Staatssekretär. Sie brächten Menschen aller Altersgruppen, unterschiedlicher Weltanschauungen und verschiedener Gesellschaftsschichten zusammen. Musische und kulturelle Bildung trage zur Persönlichkeitsentwicklung bei, sie vermittle Werte, fördere die Wahrnehmungs- und Kommunikationsfähigkeit. Darüber hinaus würden soziales Verhalten und gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein gestärkt.
Das Orchester der Stadtmusik trat den Beweis an, dass es die Ziele der Stadtmusik, mit hoher Kunst für veredelte Musik zu sorgen, umsetzt, indem es den musikalischen Auftakt zum Konzertabend in die Hand nahm. Unter der Leitung von Dirigent Lohnert boten sie einen bunten Strauß von Blasmusik, dessen verschiedenen Stilrichtungen die folgenden Kapellen aufnehmen und mit ihrer Klasse veredeln konnten. Der Strauß reichte von zünftiger Marschmusik wie "Pfeffer und Salz" von Ernst Mosch bis hin zu Melodien von Benny Goodman. Die Gastkapellen griffen die musikalische Vorlage auf und sorgten bis Mitternacht für viel Stimmung im vollen Festzelt. Bis dann der DJ die Gäste in den Sonntagsschlaf entließ, brauchte es weiter zwei musikalische Stunden.
Artikel aus der Badischen Zeitung vom 17. Juli 2017 von Michael Haberer