Jubiläum 2017: Sonderschicht für neues Wahrzeichen der Stadtmusik
HERBOLZHEIM. Mit der Übergabe einer geschnitzten Holzskulptur gratulierte Bürgermeister Ernst Schilling der Herbolzheimer Stadtmusik zum 170-jährigen Bestehen (siehe auch Bericht Seite 21). Schilling ist Kraft Amtes auch Präsident der Stadtmusik. Die Skulptur steht nun als neues Wahrzeichen gut sichtbar vor der Schindler-Villa, in der neben der Stadtmusik auch der Akkordeonverein und die Musikschule Fries untergebracht sind.
Die Skulptur zeigt einen Instrumentenbaum mit den wichtigsten in einem Blasmusikorchester vertretenen Instrumenten. Schilling trug sich schon länger mit dem Gedanken, der Stadtmusik eine Skulptur aus seinen Privatmitteln zu spenden. Zunächst war ein Wahrzeichen aus Metall geplant. Aufgrund vermehrter Metalldiebstähle in den vergangenen Jahren rückte Schilling von diesem Plan ab.
Der Kettensägenkünstler Markus Mößner, der als Forstarbeiter bei der Stadt beschäftigt ist, regte an, das Kunstwerk im Rahmen des Kettensägenevents auf dem Herbolzheimer Höfle zu erstellen. Damit wäre auch die Diebstahlgefahr gebannt. Mößner rechnete vor, dass das fertige Werk noch rund eine Tonne Gewicht auf die Waage bringen würde. Dieser Plan wurde in die Tat umgesetzt. Im professionellen Holzschnitzer Ricardo Villacis wurde der Mann gefunden, der in der Lage ist, das Projekt zusammen mit Markus Mößner an einem Wochenende umzusetzen.
Der Herbolzheimer und der Ecuadorianer lernten sich auf einem Kettensägenevent kennen. Die Fähigkeiten von Villacis wurden im Rahmen des Projekts auf eine harte Probe gestellt. Nachdem die Skulptur schon zu 90 Prozent geschnitzt war, stellte sich heraus, dass der verwendete Stamm im Innern Risse aufwies. Mößner war daraufhin gezwungen, einen neuen Stamm Herbolzheimer Eiche zu besorgen und der Mann aus Ecuador legte einige Sonderschichten ein, um das Projekt noch zum Abschluss bringen zu können. Der Bauhof fertigte das zur Villa passende Fundament an. Zur Verwendung kam dabei ein großer Stein, ein Bestandteil eines alten Brunnens, der jahrelang auf dem Bauhofgelände lag.
Artikel aus der Badischen Zeitung vom 17. Juli 2017 von Jörg Schimanski